ReStart - Alles auf Anfang

Die Spieleindustrie macht es vor. Remade, Remake, Reboot. Egal wie man es nennt, alle haben das Präfix Re (wieder, zurück) gemeinsam. Dahinter steht das Vorhaben, es besser zu machen. Leider gelingt das nicht immer, aber ich lasse mich nicht entmutigen. Es bleibt mir auch nichts anderes übrig, wenn ich weiterhin Spiele erleben möchte. 

Da ich alle meine Spielekonten gelöscht habe, musste ich wieder neue anlegen. Welche das sind und wie ich sie verwende, darum soll es hier gehen.

Wenn man die Chance auf einen Neuanfang hat, dann von Grund auf. So mein Gedanke. Ein neuer Spielername samt Email-Adresse musste her. Die Entscheidung fiel auf Alyx Mind. Alyx, weil VALVE mit ihrem Client für diesen Irrsinn hauptverantwortlich ist und alles mit einer Spielereihe begann, deren aktueller Ableger diesen Titel trägt. Außerdem ist es mein Vorname in abgewandelter Form. Und Mind, weil mir das für immer in Erinnerung bleiben wird. Außerdem ist es mein Nachname in abgewandelter Form. Passt. Schwieriger war, welche Clients wählen und wie nutzen. 

Steam

Ohne Steam geht es (leider) nicht. Zumindest nicht ohne Verzicht. Es sind zu viele Spiele die mein Interesse wecken und ich abstrafen müsste, sie nicht zu spielen, nur weil sie auf Steam erscheinen und sonst nirgends. Das wäre zu viel verlangt. Aber ich spiele deswegen nicht alles auf Steam, sondern beschränke mich dabei auf Spiele, die über eine deutsche Lokalisierung verfügen. Ausnahmen bestätigen aber die Regel. 

In der Hauptsache handelt es sich bei diesen Spielen um Blockbuster, den sogenannten Triple-A-Spielen. Oft setzen diese eine Onlinepflicht voraus, der ich nicht abgeneigt bin und für den Multiplayer Sinn macht. Dabei bin ich weniger kompetitiv unterwegs, weiß aber gemeinsame Koop-Runden selbst mit Randoms zu schätzen.

Selten passiert es aber auch, das ein unabhängiger Entwickler ein Spiel mit deutscher Lokalisierung veröffentlicht. Das nehme ich auf Steam natürlich mit, sofern es meine Aufmerksamkeit erregt, versteht sich. Aber eine deutsche Sprachausgabe ist DAS Kriterium für mich, dem Spiel eine Chance zu geben. Da Spiele aus der Independent-Szene oft über gar keine Sprachausgabe verfügen, kommen so genug Titel auch auf Steam zusammen. Ich beschränke mich also auf Steam nicht nur auf den Mainstream.

GOG Galaxy

Es gibt Spiele die mir viel bedeuten. Solche Spiele lege ich mir wann immer möglich in einer physischen Sammlerausgabe zu. Figuren sind eine kleine Schwäche von mir und ich blättere gerne in Artbooks. Vor dem Spiel, nach dem Spiel und manchmal sogar während dem Spiel.

Leider liegt diesen Editionen meist nur ein Steam-Code bei. Damit kann ich künftig nichts anfangen. Der Besitz steht hier im Vordergrund und da kommt Steam nicht in Frage. Dafür lassen sich die Besitzverhältnisse mit GOG klären. Leider werden nicht alle Spiele dort angeboten, von denen ich eine Collector's Edition mein Eigen nenne. Es werden aber stetig mehr und vielleicht kann ich eines Tages meine physische Sammlung auch auf GOG komplettieren. Den Kauf neuerer Sammlerausgaben, mache ich heute davon abhängig, ob das Spiel auch auf GOG veröffentlicht wird.

Es versteht sich von selbst, dass ich Spiele von CD PROJEKT nur bei GOG erwerbe und spiele. Selbst wenn es davon keine Collector's Edition zu kaufen gibt oder ich leider, wie im Falle von Cyberpunk 2077, leer ausgehe. 

EA Origin

Die Anzahl der Spiele die mich von Electronic Arts interessieren ist überschaubar und mittlerweile auch bei Steam erhältlich. Weil aber auf Steam ein EA-Nutzerkonto erforderlich ist, kann ich auch gleich den Client von EA nutzen. Angenehmer Nebeneffekt: Sollte es durch eine Übernahme, die nicht so abwegig zu sein scheint irgendwann dazu kommen, dass die EA-Bibliothek obsolet wird, tangiert das nicht meine Sammlung auf Steam. 

Ubisoft Connect

Siehe EA Origin bis auf den Unterschied, dass Spiele von Ubisoft nicht (mehr) auf Steam, sondern bei Epic Games veröffentlicht werden. Epic Games brauche ich nicht, obwohl es in mancher Hinsicht gegenüber Steam, die bessere Alternative zu sein scheint. Aber das Vorhaben Spielinhalte an eine volatile Kryptowährung zu binden, werde ich nicht unterstützen und tatenlos zusehen, wie dabei meine Spielesammlung in Mitleidenschaft gezogen wird. Spiele von Ubisoft bleiben dort wo sie sind - bei Ubisoft Connect.

Schlusswort

Mehr als die vier oben genannten Clients, werde ich nicht nutzen. Das Thema Battle.net hat sich wahrscheinlich erledigt, wenn der Übernahme seitens Microsoft zugestimmt wird. Ein Konto bei Activision/Blizzard hatte ich lediglich für Diablo, dass aber auch meiner Entscheidung, alle Spielekonten zu löschen zum Opfer gefallen ist und dabei bleibt es auch. Vielleicht sind damit die Weichen gestellt, Diablo eines Tages auf Steam zu entdecken. Wenn nicht, dann eben nicht.

Überhaupt ist Microsoft im Spielesektor immer relevanter geworden. Spiele von Microsoft setzen ein entsprechendes Konto voraus -  auch auf Steam und da gibt es tatsächlich ein paar, die eine Überlegung wert sind, mir ein solches Konto anzulegen. Da ich als Spieler mit Windows als Betriebssystem lediglich über ein lokales Konto verfüge, könnte das durchaus Sinn machen. Aber die Nutzung des MS-Stores oder eines Clients, kann ich mir nicht vorstellen. Irgendwann muss auch gut sein.  

Natürlich ist mir bewusst, dass der ein oder andere Leser die Dinge anders sieht. Aber wenn es etwas Gutes an der Vielzahl der Plattformen gibt, dann der, dass jeder seine Spiele so konsumieren kann, wie er oder sie es mag. Sicher wäre es viel einfacher, nur einen Client und einen Store zu haben, der einem alle Vorzüge bietet.    

Dem aufmerksamen Leser ist sicher nicht entgangen, dass es sich bei mir um einen PC-Spieler zu handeln scheint. Richtig. So radikal wie mein letzter Schritt, alle Spielekonten zu löschen war ich bisher nicht, aber ich habe in der Vergangenheit auch schon den Wechsel auf die Konsole gewagt und bereut. Der Vorteil einer geschlossenen Plattform und nur einer Konfiguration hat sicher Vorteile, aber die technischen Kompromisse bereiten mir Kopfschmerzen. Bliebe nur noch das Argument der Exklusivtitel und das scheint immer weniger Bestand zu haben, wenn man den PC vorzieht. Eine Ausnahme gibt es jedoch - die Nintendo Switch. Weniger wegen den Exklusivtiteln, aber dazu ein anderes Mal mehr.

Wenn ich so nicht für die Zukunft der Computerspiele gerüstet bin, soll es nicht sein. Dann bleiben mir nur noch die Figuren und dazugehörigen Spiele auf GOG. Praktisch meine persönlichen Favoriten und die Nintendo Switch - damit kann ich bestens leben. 


Danke für deine Aufmerksamkeit.