Mein neuer Spiele-PC: Edition 2022

Spiele-PC Edition 2022

Nach acht Jahren, steht hier endlich wieder ein zeitgemäßer Spielerechner. Welche Komponenten ich verbaut habe und warum es diese wurden, sind Fragen, die auch mich durch das Abwarten der Kostenentwicklung benötigter Teile lange beschäftigt haben. Die Ausgaben sollten nämlich 1000 Euro nach Möglichkeit nicht übersteigen.

Gleichzeitig sollte aber bei niedriger Leistungsaufnahme eine Rechenleistung erreicht werden, die aktuelle Spiele in 1080p mit 60 fps und hohen Einstellungen darstellen kann. Hier also das Resultat.

Gehäuse: NZXT H510 (white)

Dieses schlichte und kompakte Gehäuse gefällt mir ehrlich gesagt schon länger. Das Konzept ermöglicht ein sehr aufgeräumtes System. Außerdem passt es von der Farbgebung gut zu meiner Vorstellung, den Rechner Schwarz/Weiß zu halten. Das Farbdesign spiegelt optisch die Licht- und Schattenseite heutiger Spiele bestens wider. Ein reiner Dark Build hätte zwar gut zu meiner letzten Erfahrung gepasst, aber so schwarz sehe ich dann doch nicht. Und ein weitestgehend weißer Rechner, wäre nur mit höheren Ausgaben möglich gewesen. Die Entscheidung für dieses Gehäuse ist mir also nicht schwer gefallen. 

Kostenpunkt: 65.- Euro  

Hauptplatine: Gigabyte B550M Aorus Pro-P

Gigabyte hat mich mit der Leistung und Langlebigkeit ihrer Hauptplatinen schon vor Jahren abgeholt und oft hätte es keinen Wechsel des Mainboards gebraucht. Notwendig hat den Austausch immer Intel gemacht. Was Gigabyte in Sachen Langlebigkeit also wirklich kann, wird sich zeigen, wenn künftig nur der Prozessor ersetzt wird. Angenehmer Nebeneffekt - der Arbeitsspeicher kann bleiben.

Die Entscheidung fiel somit auf den AM4-Sockel von AMD. Betagt, aber ausgereift. Damit aber auch die Qual der Wahl beim Chipsatz, die Wochen des Studiums brauchte. Kurz: B450 unterstützt kein PCIe-4.0, der B550 nur über die CPU und der X570 muss zusätzlich gekühlt werden. Also B450 oder B550? B550. PCIe-4.0 für Grafikkarte und einer NVMe-SSD gleichzeitig, versprechen einen hohen Datendurchsatz an signifikanter Stelle.

Nachdem also klar war, dass ich eine Hauptplatine von Gigabyte mit B550 Chipsatz brauche, ging es nach Abgleich der restlichen Spezifikationen schnell. Das B550M Aorus Pro-P reicht und das I/O-Panel ist eine Augenweide.

Kostenpunkt: 112.- Euro

Prozessor: AMD Ryzen 5 5600x (boxed)

Eigentlich war ein Ryzen 7 3700x mit acht Kernen vorgesehen. Mit der Anschaffung musste ich aber so lange warten, dass AMD bessere Prozessoren nachgelegt hat. Gerade bei der Leistungsaufnahme konnten Fortschritte erzielt werden. Dafür sind es leider nur sechs Kerne geworden. Der Ryzen 7 5700x mit acht Kernen bei gleichem Verbrauch wie der 5600x ist zwar bald verfügbar, aber für mich kommt er leider zu spät. Dennoch werde ich ihn im Auge behalten. Für Spiele dürfte der 5600x vorerst reichen.

Kostenpunkt: 225.- Euro

CPU-Lüfter: Noctua NH-U12S chromax.black

Bei der Kühlung setze ich klassisch auf Lüfter und darf endlich meine ersten Erfahrungen mit Noctua machen. Bisher ist das leider an der typischen Farbwahl von Noctua gescheitert, die nie wirklich passen wollte. Aber die vielfach attestierte Kühlleistung und Laufruhe, kann die komplett in Schwarz gehaltene Version jetzt unter Beweis stellen.

Kostenpunkt: 80.- Euro

Arbeitsspeicher: Kingston Fury Beast DDR4-3200 Mhz CL 16-18-18 (16 GB Kit)

Mit Kingston setze ich auch beim Arbeitsspeicher auf einen Hersteller, mit dem ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht habe. Weil der Rechner auf Spiele ausgelegt ist, brauche ich (momentan) nicht mehr als 16 GB. Alles andere ist eine Wissenschaft. Geachtet habe ich auf eine Lauffähigkeit von 3200 Mhz (XMP) und eine niedrige Latenz. Mehr brauche ich nicht. Hauptsache stabil, lautet die Devise.

Kostenpunkt: 70.- Euro

Grafikkarte: PowerColor Radeon RX 6600 Fighter

Erfahrungen mit PowerColor habe ich keine, teile aber wie beim Prozessor ein Novum und gehe von Nvidia, hin zu AMD. Die Grafikkarte sollte neben einem geringen Stromverbrauch, aktuelle Spiele in hohen Einstellungen, 1080p mit 60 Bildern pro Sekunde stemmen können und mindestens 8 GB VRAM für hochaufgelöste Texturen bieten.

Mit diesen Auflagen konfrontiert, reicht alles unterhalb einer RX 6600 nicht aus und darüber, nimmt der Verbrauch in Relation zur erwarteten Leistung wieder zu - auch im Vergleich zu Nvidia. Nichts läuft aktuell effizienter als eine RX 6600. Warum es gerade eine PowerColor geworden ist? Keine Beleuchtung, keine farbigen Akzente und der Kostenpunkt: 330.- Euro  

SSD: WD BLACK SN850 NVMe M.2 (1 TB)

Neben dem Betriebssystem sind immer drei bis fünf Spiele ständig installiert, die auch mit längeren Pausen regelmäßig gespielt werden. Bei einer Kapazität von 1 TB bleiben so immer ~500 GB für aktuelle Spiele reserviert. Damit sollte ich auskommen. Auf Programme Dritter wird gänzlich verzichtet. Wichtiger ist mir ein schlankes System.

Kostenpunkt: 140.- Euro   

Netzteil: Corsair CX550M

Fast wäre es ein Netzteil von Seasonic geworden, aber kein Design hat mir gefallen - auch wenn man es Dank dem Gehäuse von NZXT nicht sieht. Wobei das Netzteil von Corsair auch von Seasonic lizensiert sein könnte. Meinen Anforderungen jedenfalls, bzw. den verbauten Komponenten wird das CX550M gerecht. Teilmodular versorgt es das System zuverlässig mit Spannung und auch die 12V-Schiene kommt nicht zu kurz.

Kostenpunkt: 70.- Euro

Fazit:

Fast hätte ich vergessen, wie neue Hardware riecht und die Leistung des Rechners passt wieder zu den Spielen. Endlich alles auf Anschlag und flüssig spielen können, lässt mich auch ältere Titel neu erleben. Unter Last zieht der Spiele-PC keine 200 Watt. Bei mehreren Stunden täglich, kein unwesentlicher Faktor. Insgesamt habe ich 1022.- Euro ausgegeben. Schuld war hier die SSD. Eine kleinere Variante hätte es auch getan. 

Aber was ich nie für möglich gehalten habe, ist letzten Endes doch passiert und ich habe mich von Intel und Nvidia verabschiedet. Meine Bedenken haben sich jedenfalls als unbegründet herausgestellt. Egal ob Aufbau, Einrichtung oder die Spiele selbst. Keine Abstürze, Abbrüche oder sonstigen Fehlermeldungen. Auf Anhieb ohne Probleme - unter Windows wohlgemerkt. Durch den besseren Treiber-Support für Linux, sehe ich Steam OS 3.0 mit AMD entspannt entgegen.

Auf Bilder habe ich verzichtet, denn wirklich etwas zu sehen gibt es nicht. Bleibt abzuwarten, wie sich der neue Spielerechner langfristig schlägt. Jetzt aber, wird gespielt!


Danke, dass du dich für Technik begeisterst.