Durchgespielt: SnowRunner

SnowRunner

Als kleiner Junge, hat mir das Christkind einen Schwertransporter mit Tiefbettauflieger dagelassen. Extralang! Viele Stunden habe ich auf dem Fußboden liegend damit verbracht, die Details zu studieren und natürlich auch zu rangieren. Ich kann es nicht leugnen. Je verfahrener die Situation, desto breiter mein Grinsen. Beste Voraussetzungen also für "SnowRunner".

Handlung
In "SnowRunner" gilt es auf größtenteils unbefestigten Straßen, verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Mit Hilfe einer Karte schlägt man sich durch das Gelände und transportiert dabei oft sperrige Lasten. Wechselhafte Sicht- und Wetterbedingungen erschweren das Vorhaben. Dabei stehen einem, neben diverser Fahrzeuge auch Verbesserungen dieser zur Verfügung, die im weiteren Spielverlauf freigeschaltet werden. 

Grafik
Visuell hat es mir sehr gut gefallen. Es werden schöne Lichtstimmungen erzeugt und das Terrain naturtreu mit seinen typischen Landformen dargestellt. Wälder, Schluchten und Gewässer wirken dabei unberührt und rau. Besonderes hervorzuheben sind aber natürlich die Fahrzeuge. Sie sind ihren realen Vorbildern nachempfunden und vom Reifenprofil über drehende Antriebswellen bis ins kleinste Detail nachgebildet. Oft habe ich mich dabei ertappt, einfach nur den Anblick zu genießen.      

Audio
Auf die Ohren bekommt man hauptsächlich monotones Motorengeräusch und einen Haufen Ambiente. Das Rauschen der Blätter, das Knacken der Äste unter der Last der Reifen, die knarzende Ladung, das Plätschern eines Bachs in der Nähe, das Zwitschern der Vögel oder das Überfliegen einer weit entfernten Propellermaschine. Die Geräuschkulisse macht die Immersion perfekt. 

Gameplay
Die Spielmechanik beschränkt sich auf das Fahren im Gelände. Hier und da ein Gangwechsel, das Öffnen oder Sperren des Differentials, das An- und Abschalten des Allradantriebs oder die manuelle Bedienung einer Seilwinde oder Krans. Man hat genug zu tun. Ohne Zeitdruck bleibt man aber die Ruhe selbst und verliert sich auch Dank des hohen Wuselfaktors schnell im Spiel. Für Anspannung sorgt hier die Physik. Falsch kalkulierte Naturgesetze und der Schwierigkeitsgrad zieht unweigerlich an.   

Technik
Technisch macht "SnowRunner" einen soliden Eindruck. Keine Abstürze, konstante Framerate und die Physik bleibt nachvollziehbar. Übertrieben stark hüpfende Anhänger haben mich aber manchmal an der physikalischen Genauigkeit zweifeln lassen und sorgen für eine leichte Abwertung. Auch die Steuerung am Controller ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wer es zügig mag, wird am Controller schnell mit unbeherrschbaren Lastwechsel konfrontiert. Mit einer kleinen Anpassung in den Einstellungen, schafft man hier aber schnell Abhilfe.

Fazit
Nach etwa 300 Stunden bin ich mit dem Hauptspiel durch und setze es auf die Liste meiner beendeten Spiele, denn eigentlich gibt es noch mehr zu tun. Allerdings sind das kostenpflichtige Zusatzinhalte, die ich mir nach und nach holen werde. Je nachdem, wie sehr mein Verlangen wieder nach verfahrenen Situationen ruft.


Danke, dass du an das Christkind glaubst.